Wenn ihr Pflaumenkuchen backt oder Pflaumenmarmelade kocht hebt unbedingt die Pflaumenkerne auf und entfernt das Fruchtfleisch. Denn daraus lässt sich ein köstlicher Likör mit Bittermandel-Aroma herstellen, der wie Amaretto schmeckt. Und das beste ihr braucht für den Pflaumenlikör nur drei Zutaten, Pflaumenkerne, Kandis und hochprozentigen Alkohol.

Küchenkränzchen Pflaumenlikör

Bittermandellikör aus Pflaumenkernen

Zutaten für Pflaumenlikör

  • 1 Glasflasche mit Deckel ca. 1 l
  • 60 g Pflaumenkerne (o. Zwetschgen-, Aprikosenkerne)
  • 250 g brauner Kandis
  • 700 ml Vodka oder Doppelkorn

Zubereitung

Die Pflaumenkerne können auch über mehrere Tage gesammelt werden. Kerne waschen und l bis zum Gebrauch an die Luft legen, damit sie nicht schimmeln. Wichtig: Man nimmt den kompletten Kern (s. Sicherheitshinweis unten).

Flasche zu 1/3 mit sauberen Pflaumenkernen füllen, Kandiszucker hinzufügen und mit dem Alkohol aufgießen. Variation: Wer mag gibt noch eine Zimtstange, 1 Sternanis und 8 Nelken für einen besonders würzigen Likör dazu.

Acht Wochen an einem dunklen und kühlen Ort ziehen lassen und gelegentlich schütteln. Je länger der Likör aus Pflaumenkernen reifen kann, desto milder wird er. Den Likör durch einen Kaffeefilter, Passiertuch oder feines Sieb abseihen und in eine sterile Flasche umfüllen. Der Likör hat jetzt eine bräunliche Farbe angenommen und schmeckt nach Bittermandel. Wie Amaretto. Gönnt dem Pflaumenlikör noch 1-2 Wochen Ruhezeit, um sein Aroma zu entfalten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Likör dann noch besser schmeckt.

Ich habe aus 3 Kilo Pflaumen für meine Pflaumenmarmelade 125 g Zwetschgenkerne herausbekommen und diese dann für zwei Flaschen einen Ansatz mit 1,4 l Vodka hergenommen.

Bittermandellikör aus Pflaumenkernen

Bittermandellikör aus Pflaumenkernen

Bittermandellikör aus Pflaumenkernen

Wichtiger Hinweis: Es gibt verschiedene Informationen zum Thema Blausäure und Pflaumenkernen, deshalb hab ich mal meine Lieblings-Ökotrophologin um Rat gefragt. Wichtig ist, dass die Kerne ganz und unbeschädigt sind, das heißt nicht zerbrochen, zerstoßen, zermahlen oder gar zerkaut werden, da sonst Blausäure entstehen kann. Die inneren Kerne der Pflaume enthalten chemisch gebundenes Zyanid, aus dem während des Verdauungsprozesses Blausäure entsteht. Geringe Mengen kann der Körper durch Stoffwechselvorgänge allerdings entgiften. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät, maximal zwei bittere Aprikosenkerne pro Tag zu essen. Was ich entsprechend auf Pflaumenkerne übertragen würde, zumal der Blausäuregehalt von Pflaumen unter den Steinobstfrüchten nicht so hoch wie in bitteren Aprikosenkernen oder bitteren Mandeln ist. Ein Genuss in Maßen ist also erlaubt.

Die Warnhinweise gelten insbesondere beim Herstellungsprozess von Obstbränden und Obsttrestern mit dem Einmaischen und der Fermentierung der gesamten Frucht sowie der anschließenden Destillation. Neben unbeschädigten Kernen tragen auch eine kurze Lagerung und eine geringe Lichtexposition dazu bei, dass die Blausäure auch aus intakten Steinen nicht austreten kann. Wer genau wissen will, Grenzwerte und Infos kann man hier nachlesen https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32010H0133&from=DE

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