Kennt ihr Vermicelles? Die kleinen süßen Würmchen sind im Herbst ein absoluter Dessertklassiker. Eine klassische Schweizer Süßspeise aus pürierten Esskastanien (auch Maroni genannt), die mit Läuterzucker und Vanille verfeinert werden. Für die typische Form wird die Maronenmasse durch eine spezielle Presse gepresst, sodass ca. 15 cm lange Maronen-Würmchen entstehen. Funktioniert aber auch mit einem Spritzbeutel mit einer feinen Lochtülle, einer Spätzlepresse oder Kartoffelpresse. Die Vermicelles werden pur oder auf Meringues mit Schlagsahne gegessen. Ich sag euch, das ist köstlich! Und weil ich neulich ja im Wald auf eine wunderbare Maronen-Quelle gestoßen bin gibt’s jetzt das Rezept für euch! Ihr findet Maronen z.B. über www.mundraub.org oder auf dem Markt.

Maronen

Zutaten

1,5 kg frische Maronen / ca. 1,2 kg geschält
2 Vanilleschoten
300 ml Milch
150 g Zucker
150 ml Wasser
2 EL Kirschwasser oder andere Aromen nach Belieben

Die frischen Maronen müssen vor dem Verzehr von ihrer Schale und der darunter liegenden Haut befreit werden, letztere schmeckt nämlich leicht bitter. Zum Kochen die kleinen Spitzen mit einem scharfen Messer entfernen und die Maronen auf der bauchigen Seite bis zum Fruchtfleisch kreuzweise einritzen. In einen großen Topf geben und mit Wasser bedecken. Eine Prise Salz hinzugeben und ca. 15-20 Minuten kochen. Die Maronen dürfen zum Schälen nicht zu weich sein.

Die Maronen abgießen und so heiß wie möglich schälen, am besten mit Handschuhen und die braunen Häutchen ebenfalls entfernen. Das Schälen ist sehr langwierig, deshalb nehmt euch genügend Zeit. Die Maronen und Milch mit einem Stabmixer fein pürieren. Sollte die Masse zu dick sein, noch etwas Milch dazu gießen.

Die dem aufgeschlitzten Vanilleschoten und das ausgekratzte Mark  mit Wasser und Zucker etwa 15 Minuten köcheln lassen, bis das Ganze eine sirup-artige Konsistenz erhält. Das Ergebnis: Läuterzucker. Neben der Herdplatte mindestens 10 Minuten ziehen lassen und die Vanilleschoten entfernen. Den Sirup noch warm zum Maronenpüree geben und noch mal pürieren. Fertig ist die Vermicelle-Masse! Zum Abschluss mit Kirsch oder anderen Aromen parfümieren und die Masse in eine Vermicelles-Presse füllen und durchpressen.

Variationen: Mit fein geriebenen dunklen Schokoladenspänen, Cognac, einer Prise Zimt oder abgeriebener Orangenschale verfeinern oder das Dessert mit frischen Früchten, wie Birnen oder Trauben anrichten.

Vermiselles

In kleineren Mengen ist die Herstellung zu aufwändig, deshalb bereite ich einen ganzen Schwung zu und friere den Rest ein (ca. 1/2 Jahr haltbar). So kann man länger genießen…

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1 Kommentar
  • Sina
    November 20, 2015

    Oh, wie köstlich. Die kenne ich von meiner Tante aus der Schweiz. Liebe Grüße Sina