Ganz um die Ecke von uns liegt ein wunderbares Naherholungsgebiet, das wir gerne für einen großen Spaziergang nutzen. Der Höltigbaum. Eines der größten Naturschutzgebiete auf Hamburger Gebiet. Der Name Höltigbaum ist Plattdeutsch und heißt „Halte-„ oder „Schlagbaum“. An dieser Stelle war im 18. Jahrhundert ein zollpflichtige Landstraße von Hamburg nach Lübeck mit Zollstation, an der Wegezoll entrichtet werden musste. Die Landesgrenze zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg verläuft noch heute direkt durch das Naturschutzgebiet. Insgesamt hat das Schutzgebiet so eine Fläche von 558 ha. Ein Teil gehört zu Hamburg und dem Bezirk Wandsbek ein Teil zum Kreis Stormarn.

An den breiten Betonstraßen und Spurrillen von Panzern ist noch immer die Nutzung des Gebietes bis Mitte der 90er als Übungsplatz der Bundeswehr zu erkennen. Heute gibt es einen 9 km langen Rundweg sowie drei kürzere Wanderungen durch die steppenartige Landschaft des Naturschutzgebiets Höltigbaum, die farbig markiert und ausgezeichnet sind. Auf dem Rundwanderweg „Gallo-Way“ lernt ihr einige Bewohner des Höltigbaum und die Geschichte des Geländes kennen auf der „Gletscherspur“ lernt ihr die Spuren der letzten Eiszeit kennen und auf dem „Entdeckerpfand“ gilt es auf eigene Faust das Gelände, Flora und Fauna zu entdecken. Man schlängelt sich auf kleinen wegen durch den Wald, überquert die Wandse.

Wir gehen meistens auf eigene Faust durch das Gelände, weil mein Mann durch Joggen viele der Wege wie seine Westentasche kennt, oder wir gehen sogar den großen Rundweg von knapp 9 km. Wenn man ein bisschen Abstand zum Alltagstrubel braucht, unberührte Natur sucht und ein bisschen für sich sein will, ist dies Gebiet genau richtig. Auch Jogger und Mountainbiker kommen auf dem abwechslungsreichen Gelänge auf ihre Kosten.

Sanfte Hügel und offene Wiesenflächen und Bäche prägen die Kulturlandschaft im Höltigbaum ebenso wie die Galloway-Rinder, Schafe oder Ziegen, die auf den wilden Wiesen grasen. In der „Halboffenen Weidelandschaft“ leben ganzjährig ca. 130 Rinder, 30 Schafe und 50 Ziegen auf dem Gelände. Sie nutzen die Flächen teilweise gemeinsam. Und ich gestehe, als wir dort zum ersten Mal auf die „wilden“ Kühe trafen hatte ich ganz schön Angst und ich vermeide auch eine rote Jacke beim Spaziergang. Aber sie sind sehr friedlich.

Wer sich besonders für die Tiere interessiert, die man hier beobachten kann, der schaut am besten direkt mal beim Nabu vorbei. In dem Gebiet leben viele Tierarten, die auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Und im „Haus der wilden Weiden“ im Süden des Naturschutzgebietes findet ihr ein Informations- und Besucherzentrum für die ganze Familie. Mit interaktiver Ausstellung und Erlebnisbereichen und umfangreichem Veranstaltungskalender. Von hier starten auch Wanderungen oder vogelkundliche Führungen.

Haus der Wilden Weiden

Eichberg 63
22143 Hamburg-Rahlstedt
Tel. (040) 18 04 48 60 10

https://www.hoeltigbaum.de

Öffnungszeiten: April – Oktober
aktuelle Informationen auf der Website des Infozentrums

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