Weihnachten ist oft die Zeit der Kompromisse, oder? Weihnachtkompromisse mit der Partnerin oder dem Partner, den Kinder, Eltern oder dem Rest der Familie. Und das führt nicht selten zu schlechter Stimmung. Manchmal muss man sich von liebgewonnenen Gewohnheiten aus der eigenen Familie lösen und eigene Rituale zu Weihnachten schaffen. Wir haben dieses Jahr als Anlass genommen mit einem kleinen Selbsttest rauszufinden, was wir uns eigentlich zu Weihnachten wünschen. Denn diese Frage stellen wir uns vielleicht viel zu selten! Oder haben wir sie uns überhaupt schon mal gestellt? Oft ist man in den Ritualen der anderen gefangen und irgendwie in den Traditionen festgefahren. Jahrelang gab es vielleicht keine Diskussion wie man den Heiligen Abend verbringt. Weihnachten, das ist doch schließlich das Fest der Liebe und der Familie.

Irgendwann beginnt man sein eigenes Ding zu machen, unabhängig von der Familie. Aber an Weihnachtsrituale trauen wir uns oft nicht heran. Wie wollen die Eltern nicht enttäuschen oder haben vielleicht keine Idee, wie unser Weihnachten aussehen könnte. Aber sollte man sich nicht auch an Weihnachten zum Teil von den Ritualen der Familien lösen? Und fragen: Wie will ich in diesem Jahr eigentlich Weihnachten feiern? Um jeden Preis an Traditionen festzuhalten oder Rituale aus der Familie eins zu eins in die Partnerschaft oder eigene Familie übertragen zu wollen, wird in den meisten Fällen nicht funktionieren. Es wird nie genau wie zu Hause sein. Anders. Aber vielleicht auch besser. Weil es genau deins ist!

Ich würde sagen, es ist noch nicht zu spät alle Pläne umzuschmeißen… nehmt euch ein Glas Wein, macht es euch gemütlich und sprecht darüber, was euch an Weihnachten glücklich macht! Mit was fühlt ihr euch wohl? Was ist nur Stress, um es der Familie recht zu machen? Zu welchem Weihnachtskompromiss seid ihr bereit?

  • Wo feiert ihr Weihnachten? Zu Hause, bei der Familie, Freunden oder vielleicht fahrt ihr sogar weg – in den Schnee oder die Sonne? Oder macht was ganz anderes? Manchmal kann der Perspektivenwechsel helfen, zu erkennen was einem an Weihnachten wichtig ist. 
  • Wann und wie feiert ihr zusammen? Habt ihr euch ein Zeitfenster gesteckt, in dem ihr euch nur darauf konzentriert, was ihr wollt – ohne ständig zum nächsten Familien-Event hetzen zu müssen?
  • Team Kartoffelsalat mit Würstchen oder Gänsebraten? Denk dran: Es wird nie genauso schmecken wie zu Hause. 
  • Wann wird der Baum aufgestellt und geschmückt? Machen alle mit oder darf nur einer schmücken, damit es eine Überraschung ist?
  • Was kommt bei euch an den Baum? Familien-Erbstücken aus dem Erzgebirge, Strohsterne, Vögelchen, Zuckerkringel, klassisch rote Kugeln oder jedes Jahr in einer anderen Farbe? Echte Kerzen am Baum oder Lichterketten?
  • Geht ihr zu Weihnachten gerne in die Kirche? Und wenn ja, Kindergottesdienst mit Krippenspiel oder Christmette? Was gibt es vielleicht für Alternativen?
  • Selber „Oh du fröhliche singen“ oder lieber die Playlist und „Last Christmas“ anschmeißen?
  • Blockflöte, Gedichte oder Ballett-Auftritt der Kids oder lieber gemeinsam „Charade“ oder Monopoly spielen?
  • Macht ihr euch Geschenke? Oder verabredet ihr nix zu schenken und dann wird doch immer eine schwach? Oder habt ihr eine Wichtel-Tradition?
  • Wie läuft die Bescherung ab? Läutet das Glöckchen?
  • Gibt es Lieblingsstück, das zu Weihnachten nicht fehlen darf? Der Nussknacker vom Opa oder der Weihnachtspulli?
  • Was zieht ihr an? Elegante Abendgarderobe mit Schlips & Kragen, „Uggly Christmas-Sweater“ oder bleibt ihr mal einen Tag im Schlafanzug?

Und während ich darüber schreibe merke ich, ich kenne gar nicht alle Wünsche meines Partners. Irgendwie haben wir bisher nie darüber gesprochen, weil die Eckpfeiler immer von der Familie gesetzt waren.

In diesem Sinne wünsche ich euch ein Weihnachten ohne zu viele Kompromisse.

Und was meinst du?

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