Gerade an Weihnachten sind wir familiär sehr stark geprägt. Das Fest lebt vor allem von Gewohnheiten, altbekannten Ritualen und Bräuchen, die die Feiertage prägen: Was gibt es zu essen? Wie wird der Baum geschmückt? Wo feiert man?

In diesem Jahr fällt es mir besonders auf, denn es ist alles anders. Die Traditionen greifen nicht und geben Sicherheit in dem Altbekannten. Sondern wir sind viel mehr auf uns zurückgeworfen, auf sich selbst, den Partner oder die Partnerin oder die eigene kleine Familie. Und dabei wird mir einmal mehr deutlich, was sind eigentlich meine persönlichen Weihnachtsrituale? Wie möchte ich das Fest der Liebe gestalten, ganz ohne familiäre Konventionen?

Und auch wenn es mir unsagbar schwer fällt meine Familie nicht zu sehen und nicht wie im letzten Jahr am Ofen zu sitzen und in die verschneiten Berge zu schauen, gibt es mir doch eine unglaubliche Freiheit. Denn ganz ehrlich, ich bin jahrzehntelang über Weihnachten von einer Familien-Veranstaltung zur nächsten gerannt. Scheidungskind, Patchworkfamilien und dann kommt noch ein Partner mit Familie dazu. Ihr kennt das vielleicht. Das hat sich oft alles andere als entspannt und feierlich angefühlt. Aus dem Stress zum Jahresende im Job kam man direkt in den Weihnachts- und Familienstress.

In diesem Jahr darf ich meine Weihnachtstraditionen schaffen. Muss keine weißen Tischdecken für Gäste bügeln, beim Menü auf Sonderwünsche eingehen oder noch mal die Fenster putzen, um allen ein besonders schönes Fest zu bereiten und möglichen Streitpunkten vorzubeugen. Sondern ich kann mich auf meine Wünsche und Bedürfnisse konzentrieren. Und das mache ich auch! Ich habe einen riesigen Baum ausgesucht, noch mehr Lichterketten bestellt, einen für mich perfekten Essensplan gemacht, eine Weihnachts-Playlist erstellt und meine Watchlist aufgefüllt und werde es mir richtig gemütlich machen!

Was für mich nie fehlen darf: ein geschmückter Tannenbaum, am liebsten am 24. Dezember bei Weihnachtsmusik oder Weihnachtsmärchen zusammen geschmückt. Ein Kuss unter dem Mistelzweig. Ein paar Echte Kerzen. Geschenke – Ich würde niemals auf den Gedanken kommen die Tradition einzuführen „Wir schenken uns nichts“, denn ich liebe es kleine Überraschungen auszupacken und bei anderen die leuchtenden Augen zu sehen. Ich schenke nämlich auch sehr gerne. Weihnachtslieder sind für mich das besinnlichste Element überhaupt, egal ob in der festlichen Kirche oder aus dem Radio. Und zum Essen gibt’s – zumindest an einem der Tage einen Braten – egal ob Gans, Pute, Ente oder Wild. Ich bin absoluter Kartoffelsalat mit Würstchen Gegner! Ich möchte mich mit einem neuen Buch (gibt’s eigentlich schon immer zu Weihnachten) und ein paar Plätzchen, Schokolade und Co. Aufs Sofa kuscheln und ein bisschen in eine andere Welt eintauchen und einen Moment abschalten. Und ich mag Familie, ganz ungezwungen und in Maßen, denn oft verbringen wir zu Weihnachten mehr Zeit mit den Liebsten als im Rest des Jahres, das führt zwangsläufig zu Reibereien und Spannungen und lässt den weihnachtlichen Familienfrieden ins Wanken geraten. Weil wir nun mal unterschiedliche Wünsche haben.

Dies sind meine kleinen Weihnachtswünsche, aber manchmal kollidieren Sie mit den Wünschen der anderen und oft habe ich in den letzten Jahren meine Wünsche für die anderen zurückgestellt. Das mache ich in diesem Jahr anders. Was nicht heißt, auch in diesem Jahr den einen oder anderen Kompromiss zu machen. Es gibt sogar Kartoffelsalat mit Würstchen…

Ich bin ein großer Freund davon zu fragen: Macht mich das glücklich oder kann das weg? Auch an Weihnachten. Den was letztes Jahr für mich richtig war, kann in diesem Jahr ganz anders sein. 

Und ihr so? Ich gespannt, was bei euch zu Weihnachten dazu gehört und was ich vielleicht in mein Weihnachtsrepertoire aufnehmen kann.

Vielleicht gibt’s im nächsten Jahr dann ein paar neue Bräuche bei uns.

In diesem Sinne wünsche ich euch, dass ihr Weihnachten für euch gestalten und vielleicht den ein oder anderen eigenen Weihnachtsbrauch schaffen könnt! Habt ein paar schöne Weihnachtstage mit Momenten zum Innehalten, Entspannen und Genießen! Und ich wünsche euch von Herzen eure eigenen Weihnachtsrituale zu finden und zu verwirklichen!

Und was meinst du?

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1 Kommentar
  • Doro
    Dezember 24, 2020

    Ich hoffe, dass dein ganz eigenes Weihnachtsfest genauso so wird, wie du es dir ausgemalt hast! Es klingt auf jeden Fall nach ein paar besinnlichen Tagen 🙂

    Was bei uns seit Jahrzehnten (oh man…) dazugehört, ist am Heiligabend das Aufblühen der „Rose von Jericho“ – ein, wir ich finde beruhigender Part, gedanklich und auch geruchlich läutet das die Rose Weihnachten ein.
    Ich wünsche euch ein besinnliches Fest!

  • Tine
    Dezember 24, 2020

    Ich freue mich über Deine Gedanken und Anregungen

    mich bringen
    Weihnachtsmusik,
    Kerzen und Tannengrün,
    jedes Jahr ein neuer Stern,
    und der Geruch von Backwerk
    in eine sinnliche Weihnachtliche Stimmung
    Deine Muddi