Sie sind kunterbunt, herrlich süß und ein echtes Highlight auf jeder Kaffeetafel: Macarons. Die zarten, kleinen Baiserhälften mit zartschmelzender Butter-Creme feiner Schokoladen-Ganache begeistern Nachkatzen und Feinschmeker weltweit. Und weil sie einfach sooo köstlich sind, war es an der Zeit mich selbst daran zu versuchen. Wahrscheinlich bisher meine größte Herausforderung, denn Macarons sind auch bei genauem Befolgen des Rezepts oft Glückssache. Ein gutes Gefühl für die Konsistenz der Baiser-Masse, handwerkliches Geschick beim Spritzen der Tuffs und die Beherrschung eures Backofens sind wichtige Grundvorraussetzungen. Nur so bekommen eure Macarons einen schönen Fuß und werden gleichmäßig gebacken. Natürlich können auch gutes Zureden, Daumen drücken und Co. zum Gelingen beitragen.
  
Nach einigen Versuchen kommt hier nun mein Rezept mit vielen Anmerkungen, die mich auf dem Weg zu meinen Macarons begleitet haben. Das Mengenverhältnis von Mandelmehl und Zucker variiert je nach Rezept. Macarons bestehen hauptsächlich aus fein gemahlenen Mandeln, Eiweiß und Puderzucker. Dabei kommt es besonders auf die Mengen und das Mischverhältnis an. Es ist sehr wichtig, die genauen Grammzahlen einzuhalten. Exaktes Abwiegen ist ein absolutes Muss, also stellt schon mal eure digitale Küchenwaage bereit. Und ganz wichtig nicht verzweifeln, wenn es nicht auf Anhieb klappt! Die Mühen und Ausdauer, bis ihr den Dreh raushabt, lohnen sich.

Rezept für ca. 30 Macarons-Hälften

Wenn ihr mehr Macarons backen möchtet, einfach mehrere Portionen hintereinander backen. Das Rezept lässt sich leider nicht einfach verdoppeln, da das die ausgewogene Balance der Zutaten und beeinflusst.

  • 3 Eiweiß Größe M (ca. 72 g) *
  • 75 g Mandeln, blanchiert und sehr fein gemahlen
  • 125 g Puderzucker
  • 25 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • Lebensmittelfarbe, Paste oder Pulver z.B. von Wilson

*Hinweis: Die Eier sollten ca. 2 Tage vor der Zubereitung getrennt werden. Das Eiweiß in einem abgedeckten Behälter im Kühlschrank aufbewahren und ca. 2 Std. vor der Zubereitung herausnehmen, um es auf Raumtemperatur zu bringen.

Benötigte Küchenhelfer: Universal-Zerkleinerer für die Mandeln, Standmixer oder Handrührgerät für den Eischnee, Teigschaber zum Unterheben, Backpapier mit aufgezeichneten Kreisen, Gefrier- oder Spritzbeutel zum Spritzen der Macaron-Hälften

Damit die Macarons eine schöne glatte Oberfläche bekommen müssen die Zutaten sehr fein sein – geradezu pudrig. Die blanchierten, gemahlenen Mandeln mit dem Puderzucker mischen und in einem Universal-Zerkleinerer auf höchster Stufe zu einer feinen Mischung verarbeiten und anschließend  durch einen Sieb streichen. So werden die letzten Unregelmäßigkeiten und grobe Mandelstückchen beseitigt und ein feines Mandelpuder entsteht.

Das Eiweiß mit einer Prise Salz mit den Handrührgerät oder der KitchenAid auf höchster Stufe aufschlagen. Wenn das Eiweiss anfängt schaumig zu werden, den Kristallzucker langsam einrieseln lassen. Wenn sich der Zucker aufgelöst hat und die Masse schön weiß und glänzend ist, die Lebensmittelfarbe in gewünschter Farbnuance hinzugeben und kräftig mixen. Wenn man ein Messer durch das geschlagen Eiweiß zieht, soll der Schnitt sichtbar bleiben und wird die Schüssel gestürzt, sollte der Eischnee nicht aus der Schüssel gleiten.

Mandel-Puderzucker-Puder in drei Schwüngen mit einem Teigschaber unter die Baiser-Masse heben. Der Teig sollte glatt und cremig zähflüssige wie Lava sein und leicht über den Teigschaber fließen. Nach und nach bekommt man ein Gefühl für die Konsistenz, dabei helfen nicht nur unzählige Versuche und jede Menge Erfahrung sondern auch tolle Tutorial-Videos im Internet. 

Am besten ihr bereitet euch ein Blech vor, auf dem ihr mit Hilfe einer Schablone und eines Bleistifts auf der Rückseite gleichmäßige Kreise einzeichnet z.B mit einer 2-Euro Münze. So haben alle Macaron-Hälften am Ende die gleiche Größe und passen perfekt aufeinander. Das vorbereitete Backpapier auf die Rückseite eines Backblechs legen, dann lassen sich die Macarons später besser zum Auskühlen vom Blech ziehen. 

Den Spritzbeutel in ein hohes Glas stellen und mit der bunten Baiser-Masse befüllen. Mit einer einfachen runden Lochtülle auf  kleine vorgezeichnete Kreise (Classic-Größe ca. 4cm, Mini-Größe ca. 2cm) die Tuffs auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech spritzen. Die Oberfläche der Tupfen sollte leicht verlaufen und glatt sein. Das Backblech einige Male leicht auf die Küchenarbeitsplatte klopfen. So zerplatzen Luftbläschen in den Macarons, die sonst dafür sorgen, dass die Macarons beim Backen reißen.

Die Macaron-Hälften für 15 Minuten bis 30 Minuten ruhen lassen. Vorsicht: Zugluft, direkte Sonneneinstrahlung, Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit vermeiden. Während dieser Ruhezeit bildet sich eine leichte Kruste („le croutage“) auf der Oberfläche der Macarons.  Wenn kein Teig mehr am Finger kleben bleibt, können die kleinen bunten Tupfen in den Ofen.

Ich empfehle den Backofen auf 150°C vorzuheizen und dann auf 140-145°C herunterzuschalten und für 12-14 Minuten die Macarons auf der untersten Schiene in den Backofen schieben. Achtung: Jeder Ofen backt anders und Ober- und Unterhitze sowie Gasöfen sind leider nicht so gut geeignet wie Umluft! Ihr braucht also ein wenig Erfahrung, um Backzeit und Co. perfekt auf euren Ofen abzustimmen. Beim Backen entstehen die typischen „Füßchen“, wenn die Macarons langsam aufgehen. Also mit klopfendem Herzen Position vorm Ofen beziehen, gespannt durch die Scheibe gucken und Daumen drücken!

Das Backpapier nach dem Backen vom Blech ziehen und die Macarons vollständig auskühlen lassen, dann sind sie perfekt und lösen sind von alleine, ohne zu kleben. Die Macaron-Hälften können ungefüllt und luftdicht verpackt ca. 1 Woche gelagert oder auch eingefroren werden. Zum Befüllen, wie beim Memory, zwei passende Macaron-Hälften suchen und mit einer Ganache oder Buttercreme befüllen. 

Zartbitter-Ganache

100 g Zartbitter-Schokolade  + ca. 100 ml Sahne (mindestens 30% Fett) im Topf schmelzen lassen und rühren bis sich die Schokolade und die Sahne zusammen binden. Die Creme abkühlen lassen bis sie fast fest wird und vor dem Befüllen noch einmal aufschlagen. Durch die Luftbläschen wird die sogenannte Ganache „montée“ besonders zart und cremig. 

 

Zitronen-Ganache
100 g weiße Schokolade  + 25 ml Sahne  (mindestens 30% Fett) schmelzen und mit 2 EL Pistazienmus verfeinern.

Auf die flachen Seiten der Macarons-Hälften mit einem Spritzbeutel einen Tuff spritzen oder mit einem Teelöffel ein kleines Häufchen auf die Hälfte setzten und mit passendem Gegenstück zusammenkleben. Fest werden und mind. 12 Std. durchziehen lassen, so dass sich die Füllung perfekt mit den Schalen verbinden kann. Für Ungeduldige: Die Macarons schmecken natürlich auch direkt verzehrt schon ganz köstlich.

Zubereitungszeit: ca. 90 Minuten
Ruhezeit: ca. 40 Minuten
Bon Appétit ! 
 
 

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