Wenn der Frühling die Wälder wieder in zartes Grün taucht, ist es Zeit für einen echten Schatz der Natur: Tannenspitzen. Die jungen, hellgrünen Triebe sind nicht nur wunderschön anzusehen, sondern auch reich an ätherischen Ölen, Vitamin C und natürlichen Harzen – eine kraftvolle Zutat für ein ganz besonderes Hausmittel: Oxymel.
In diesem Blogbeitrag zeige ich dir, wie du dein eigenes Tannenspitzen Oxymel herstellst – ein altes Naturheilmittel, das bereits in der Antike verwendet wurde und heute in der modernen Pflanzenheilkunde wiederentdeckt wird.

Was ist Oxymel?
Der Name „Oxymel“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich „sauer und süß“ – und genau das ist es auch: eine Mischung aus Essig und Honig, die mit Kräutern, Blüten oder Harzen angereichert wird. Oxymel wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und kann das Immunsystem sanft stärken. Es eignet sich hervorragend als natürliches Tonikum, vor allem in Übergangszeiten wie dem Frühling.
Warum Tannenspitzen Oxymel? Die hellgrünen Triebe von Tannen oder Fichten enthalten viele wertvolle Inhaltsstoffe:
- Vitamin C zur Stärkung des Immunsystems
- Ätherische Öle mit schleimlösender und entzündungshemmender Wirkung
- Harze mit leicht antibiotischer Wirkung
Sie sind besonders gut bei Husten, Heiserkeit oder zur allgemeinen Kräftigung geeignet – perfekt also für dein Oxymel.

Zutaten für Tannenspitzen Oxymel
- 1 Teil junge Tannenspitzen (z. B. von Weißtanne oder Fichte, frisch gesammelt)
- 1 Teil naturtrüber Apfelessig (Bio-Qualität)
- 2 Teile flüssiger, roher Honig (am besten regional)
So geht’s:
- Sammeln: Frisch und achtsam im Mai oder Juni sammeln – nur die hellgrünen, weichen Triebe und bitte nur ein paar pro Baum, damit die Pflanze weiter wachsen kann.
- Reinigen: Die Tannenspitzen vorsichtig ausschütteln oder mit einem feuchten Tuch abwischen – nicht waschen, damit die wertvollen Harze erhalten bleiben.
- Ansatz herstellen: Die Tannenspitzen in ein sauberes Schraubglas geben. Mit Apfelessig und Honig im Verhältnis 1:1:2 auffüllen (z. B. 100 g Tannenspitzen, 100 ml Essig, 200 ml Honig).
- Ziehen lassen: Gut verschließen, schütteln und an einem dunklen, kühlen Ort 2–4 Wochen ziehen lassen. Zwischendurch immer mal wieder schwenken.
- Abseihen: Nach der Ziehzeit durch ein feines Sieb oder Tuch abfiltern und in dunkle Flaschen füllen.


Anwendung
- Als Tonikum: 1 TL pur oder in einem Glas Wasser auf nüchternen Magen trinken.
- Bei Husten oder Halsschmerzen: 1 TL in warmem Wasser (nicht heiß!) auflösen und langsam trinken.
- In der Küche: Als besondere Zutat in Salatdressings träufeln – würzig, süß-sauer, harzig.
Mein Tipp:
Wenn du magst, kannst du dein Oxymel noch mit anderen Wildkräutern wie Spitzwegerich oder Thymian verfeinern. So entsteht dein ganz persönliches Naturheilmittel – mit der Kraft des Waldes und einem Hauch Kindheitserinnerung.
Hast du schon einmal Oxymel selbst gemacht? Oder ein eigenes Rezept mit Tannenspitzen?

Dieser Blog ist meine Herzensangelegenheit. Begleitet mich bei meinen Abenteuern in Küche, Werkstatt und dem Norden. Macht es euch schön!